Die gestrige Geschichte war selbstverständlich rein fiktiv. Die folgende hat sich tatsächlich so zugetragen, wie ich nun berichten werde. Es war wenige Wochen, nachdem ich meine Wehrdienstzeit beendet hatte, irgendwann Mitte der siebziger Jahre.
Es klingelt eines Morgens, doch nicht schon um sechs Uhr, auch nicht um sieben. Später. Ich öffne die Haustür. Zwei Herren stehen davor, ein etwas älterer und ein noch junger Mann. Sie zücken ihre Ausweise und stellen sich vor. Kriminalpolizei Bielefeld. Die Namen sind mir nicht mehr in Erinnerung. Der Jüngere fischt ein zerknülltes Blatt Papier aus der Tasche, streicht es ein wenig glatt und hält es mir unter die Nase. Das Blatt sah aus, als hätte ein tollwütiger Pitbull darauf herumgekaut. Der Beamte sticht mit seinem Zeigefinger auf das Papier ein, als wolle er es durchbohren. „Haben Sie das geschrieben?“ fragt er betont unfreundlich. Ich erkenne meine Handschrift und lese: ‚In Kürze komme ich dich besuchen mit drei hungrigen Löwen und einem entführten Bischof im Gepäck.‘ Ich bestätige ihm meine Autorschaft über dieses skurrile Papier.
„Es gibt dringenden Gesprächsbedarf“, erklärt der Beamte und ich bitte ihn und seinen Kollegen in die Wohnung.
Fortsetzung Morgen in diesem Kalender.
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