Drei Schreckgespenster aus der Besenkammer des bundesrepublikanischen Tollhauses satteln ihre Besen und starten zum Hexenritt ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Besenbeck, Besenbock und Besenbach alias Harbesen, Baerbesen und Lauterbesen. Ein blutsaugerisches, parasitäres, schizophrenes Trio von Totalversagern aus deutschen Landen macht sich auf den Weg, das Evangelium des ‚Neue Besen kehren gut‘ in den Vereinigten Staaten zu verkünden. Eine Gentildonna und zwei Gentilhommes, umweht vom Hauch stupender Frivolität und groteskem Pharisäertum. Wer hat dieses Trio infernale von der Leine gelassen? Wir mögen ja froh sein, dass wir sie los sind, doch die Schatten ihres Wirkens liegen bleischwer über unserem Land. Die Unverfrorenheit, mit der sie nun ihre Ansprüche formulieren, leitet sich einzig und allein aus der schizoiden Dynastie des Größenwahns ab.
Klerikiller (Fortsetzung): Der Teufelsschwanz – fuhr es blitzartig durch seinen Kopf. War denn die verdammte Lügenbrühe, die man ihm damals als Kind in den Schädel getrichtert hatte, immer noch nicht in den unberührbaren Tiefen seiner Seele versickert? Doch nur für eine Sekunde spukte der Gedanke an den Teufel in des Heiligen Kopf, dann griff seine rechte Hand beherzt nach dem Schwanz, zog daran und zerrte einen kreischenden Affen zwischen den beiden Nischenheiligen hervor.
Das Kapuzineräffchen! Unglücksbote und Spion der verhassten Kapuzinermönche! Das Affenbiest schnappte mit den Zähnen nach der Hand des heiligen Strohsack. Dieser ließ erschreckt den Schwanz des Tieres fahren, so dass es sich auf und davon machen konnte. Aufgeregt keifend floh es ins Seitenschiff, da wo die schwarzen Büßerinnen sich versammelt hatten, die in ihren Gebeten und Fürbitten versunken, mit niedergeschlagenen Augen vor dem Beichtstuhl saßen, unter ihnen war auch die heilige Pistazie, was man allein schon an dem herrlichen Duft bemerken konnte, der den gesamten Innenraum der Kirche mit Essenzen beweihräucherte, die nicht von dieser Welt zu stammen schienen.
War es nun die Verlockung dieses Duftes, oder war es ganz einfach Zufall, was den Spion dazu veranlasste, sich ausgerechnet unter den Rock der heiligen Pistazie zu flüchten? Denn entkleiden brauchten sich die Nonnen erst im Beichtstuhl. Wir wissen es nicht. Der Aufruhr aber, der unter den Nonnen entstand, war unbeschreiblich. Es war ein Geflatter und Geflappe sich bauschender Schwarzröcke; ein Gekreische und Gejuche, als wäre der Satan leibhaftig unter die versammelten Nonnen gefahren. Die Ordensfrauen stürmten panikartig aus der Kirche, liefen in völliger Aufgelöstheit ins Freie; ihre schwarzen Kopftücher flatterten waagerecht nach hinten wie vom Winde getragenes Rabengeschwinge; in dem langen, bis auf den Boden reichenden Gefältel der Ordenskleider verfing sich der Wind und blähte und zauste es. Eine große Flatter gab es unter den Nonnen.
Fortsetzung folgt
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