Das Gerangel um die Macht zeigt sich dieser Tage besonders deutlich in der Verhandlungsführung von Friedrich Merz, der scheinbar all seine Wertvorstellungen und Überzeugungen seinem Machtstreben unterordnet.
Ein jeder, der vom Streben nach Macht beherrscht wird, sei er Politiker, Gewerkschaftsfunktionär oder Vorstand eines großen Unternehmens, ist bestrebt oder sogar gezwungen, gewisse Grenzen, an die seine Macht zwangsläufig einmal stoßen wird, zu überschreiten; er wird also irgendwann vorstoßen ins Unsoziale, ins Unmoralische und Unsittliche, früher oder später auch ins Ungesetzliche; sein Machtstreben wird schließlich faustische Züge annehmen. Die Gesetze der Macht fordern und befördern dies unerbittlich. Deshalb sind diese Leute auch alle korrupt und käuflich. Alle! Keinem von ihnen gestehe ich zu, sich auf die berühmte Ausnahme berufen zu dürfen.
Das alles Entscheidende jedoch ist, dass der Mensch keine Macht hat, die Macht hat ihn. Sie beherrscht sein Reden, sein Tun, sein Denken.