Pater Spagatius, der den Spagat zwischen Gott und dem Teufel versuchte, verübt unter Assistierung einer auf Abwege geratenen Ordensschwester den Mord an dem Gangster Pico, genannt das Mausohr.
„So, Schwester“, sagte Pater Spagatius, „jetzt werde ich ihn anzapfen.“ Er setzte Pico das zugespitzte Ende des Zapfhahns auf die Brust, genau dort wo er das Herz vermutete. Dann holte er mit dem Hammer aus. Gleich der erste Schlag trieb das furchtbare Gerät zwischen zwei Rippen hindurch mitten ins Herz hinein.
Pico erwachte genau in dem Moment, da die Spitze in sein Herz drang. Nur in vagen Umrissen nahm er wahr, was da mit ihm geschah. Und dieses schwammige, wiewohl entsetzliche Begreifen währte auch nur Sekunden. Er sah sich zwei blutbesudelten Gestalten gegenüber, zwei Handlangern des Todes, der ihn nun unwiderruflich in den Krallen hatte. Und bevor der Schmerz überhaupt an die Tür seines Bewusstseins pochen konnte, war Pico, das Mausohr, tot. Als die Klerikiller ihre Maßkrüge mit dem frischen, warmen Blut an die Lippen setzten, hatte Pico seine angestammte Unterwelt verlassen und war noch eine Etage tiefer gefallen … in den Hades.
Pater Spagatius trank in gierigen Zügen von dem dampfenden Blut und hatte seinen Krug schnell gelehrt. Noch immer sickerte Blut aus Picos durchbohrter Brust, aber sein Mörder begnügte sich mit dem einen Krug, während seine Komplizin sich wie ein Tier über das ausgelaufene Blut hermachte und es – auf den Knien liegend – mit schlabbernder Zunge aufleckte.
Wie Kommissar Zaungast, der auch noch eine Rechnung mit Pico, dem Mausohr, offen hatte, auf diesen bestialischen Mord reagierte, das erfahren wir morgen in diesem Kalender.
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