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142. Kalenderblatt 22. 05. 2025

Bonnie und Clyde im Ordenskleid, alias die Klerikiller, begründeten ihren Bund fürs verbrecherische Leben in einer dritten Mai-Dekade. Alles begann wie folgt:

Herr von Rammelmann saß schnaufend auf der Bettkante. Seine blutunterlaufenen Augen waren gebannt nach vorn gerichtet. Fasziniert verfolgte der schwergewichtige Mann, wie die in schaukelnder Bewegung befindlichen, hinteren Hemisphären des Fräulein Furzilla Stinker sich seinen verschlingenden Blicken langsam und lüstern Richtung Bad entrollten. Herr von Rammelmann schnaufte noch immer, er war gerade glücklich dem Strudel orgiastischer Verzückung entronnen, darin ihn das Fräulein Stinker versetzt hatte. Weder ein Infarkt noch ein apoplektischer Anfall, noch nicht einmal ein Krampf in seinen Storchenwaden hatte seinem Vergnügen Abbruch getan. Herr von Rammelmann befand sich im Zustand seligmachender, sattsamer Zufriedenheit. Noch war das Empfinden der Leere, das Gefühl der moralischen Verkaterung, ja eines gewissen Ekels, das ihn gewöhnlich nach dem vollzogenen außerehelichen Geschlechtsakt befiel, nicht in seinem Bewusstsein aufgetaucht, es ruhte derweil noch in der schlummernden Harmlosigkeit tieferer Schichten.

Herr von Rammelmann empfand einen leicht salzigen Geschmack auf der Zunge, dieser rührte her vom Schweiß seiner jungen Mätresse, den er eben noch gierig aufgeleckt hatte, und der ihm ein ozeanisches Gefühl vermittelte, ein Gefühl von Meeresbrandung und Möwengekreische, von grenzenloser Weite, von Abenteuer, von Freiheit. Von welch grundlegend anderer Beschaffenheit war doch das Salz der Lust, verglichen mit dem Salz aus dem Schweiße körperlicher Fron oder dem bitteren Salz der Tränen, sinnierte Herr von Rammelmann und versuchte, sich noch etwas von jenem Geschmack in seinem Munde zu bewahren. Er lauschte auf das Prasseln des Wassers im Duschbecken und versuchte, sich dabei den nackten Körper seiner um vierzig Jahre jüngeren Konkubine vorzustellen, wie ihre jugendlich straffe Haut unter dem fließenden Wasser verführerisch glänzte und schimmerte. Aber diese Vorstellung vermochte nicht, dass sich sein erschlafftes Glied wieder aufrichtete.

Mechanisch griff Herr von Rammelmann zu einem Glas Wasser, das auf einem Kommödchen neben dem Doppelbett stand, denn es hatte sich eine seltsame Geschmacksnuance unter seiner Zunge eingenistet, die ihm höchst unwillkommen war und die er umgehend wieder loszuwerden trachtete. Seine Finger umklammerten das Glas, wie um sich daran festzuhalten, weiß schimmerten die Knöchel durch die Haut hindurch, weiß verfärbte sich Herrn von Rammelmanns Gesicht, seine Augen wurden glasig und starr. Die Pupillen weiteten sich zu abgründigen Trichtern, darin verblichene Wollust, schwindendes Hochgefühl sowie eine aufkeimende Todesahnung sich in einem entsetzlichen Strudel befanden, dann sekundenschnell abstürzten, um augenblicklich in schierem Terror zu versumpfen. Der massige, unförmige Körper wankte, taumelte noch ein paar Schritte vorwärts und fiel dann schräg vornüber. Das Glas entglitt Rammelmanns krampfartig sich versteifenden Fingern und zerbarst klirrend auf dem Parkett. Der Fallende ruderte noch wie hilfesuchend mit seinen Armen. Vergeblich. Er fand keinen Halt mehr. Den Körper nur mehr auf einem Bein balancierend, knickte Rammelmann mit dem Fuß ein, drehte sich halb um die eigene Achse und stürzte endlich zu Boden, wo er regungslos auf dem Rücken liegen blieb.

Herr von Rammelmann war tot. Mausetot.

141. Kalenderblatt 21. 05. 2025

Bittere Realität dieser Tage: Messerstecher kommen auf freien Fuß, „Staatsdelegitimierer“ wandern in den Knast.

Immer mehr Richter und Staatsanwälte in unserem Land durchwandeln gerade eine seltsame Metamorphose zu Exorzisten, die den Menschen den Teufel der rechten Gesinnung austreiben wollen. Und in ihren Roben erinnern sie auch äußerlich an die finsteren Gestalten der heiligen Inquisition. Ihr Barett wird zur Narrenkappe, mit dieser und ihren antiquierten Kostümen sollten sie sich, ebenso die Vertreter der Kirchen, den Karnevalsgesellschaften anschließen. Denn sie gehören in die Bütt und nicht in den Gerichtssaal.

140. Kalenderblatt 20. 05. 2025

Wenn ich mir einige Vertreter der links-grünen Ideologie anschaue und ihre Tiraden vernehme, betrachten wir nur zum Beispiel – stellvertretend für viele andere – die Vorsitzende der Grünen Jugend, dann brauche ich nicht mehr nach Gegenargumenten zu suchen. Lassen wir sie einfach reden. Diese Personen sind selbst die schärfsten Argumente gegen das, was sie vertreten.

139. Kalenderblatt 19. 05. 2025

Da taucht er schon wieder auf – im Internet – ein rundlich wirkender Mann mit einem Vollmondgesicht, das in der Farbe gesottenen Hummers erstrahlt, mit engelsgelocktem Haar darüber, und er patzelt sich durch sämtliche YouTube-Kanäle. Sein Rat ist gefragt, als sei er Co-Autor der zehn Gebote.

138. Kalenderblatt 18. 05. 2025

Aus Zaungasts Aphorismen-Sammlung

Die politische Karriere endet selten tragisch, doch sehr häufig als ein Scheitern oder als ein Versagen.

Grämt euch nicht, liebe Bestseller-Autoren, nicht jedes erfolgreiche Buch ist zwangsläufig auch ein wertloses Buch.

Quantenteleportation und andere Mysterien der modernen Physik sind das Salz, mit dem der Schöpfer die Ursuppe gewürzt hat.

Heilige, Satanisten und Wahnsinnige sind die einzigen, mit denen es sich lohnt, in einen Gedankenaustausch zu treten.

Verheißung und Fluch liegen nicht weit auseinander, und so manche Verheißung ist schon zum Fluch geworden.

Der Magnetismus der Pose: Die Anziehungskraft für ein zweites s, sich in das Wort hineinzudrängen.

137. Kalenderblatt 17. 05. 2025

Heute ist es wieder soweit. Der Eurovision Song Contest tritt in seine entscheidende Phase. Das Festival der Analkultur, eine substanzlose, groteske Inszenierung zum fadenscheinigen Vergnügen einer pathologischen Gesellschaft. In kreuz und queerer geistiger Agonie winden sich die Akteure auf der Bühne durch ihre Darbietungen, nudeln ihre uninspirierten Songs herunter. Was der Veranstaltung an akustisch ansprechenden Reizen abgeht, wird durch optischen Firlefanz ersetzt. Was erwartet denjenigen, der sich diesem Spektakel aussetzt? Eunuchengewinsel, maßgeschneidert für den dekadenten Hörpöbel, ein näselndes Quäken, vielleicht auch die kreischende Erfüllung woker Omas gegen Rechts. Ohrenschinderei bis zum Entzündungsgrad. Und auch dieses Jahr steht nicht zu erwarten, dass sich das Niveau heben wird.

136. Kalenderblatt 16. 05. 2025

King Beil und Queen Mami Merzel zum kleinen Fritz: „Friedrich komm, wir spielen ‚Blinde Kuh‘. Links schwenk … Marsch! Links zwo drei vier! Stop! Nun stramm links! Sehr gut, weiter so! Links um! Die Augen links! Links zwo drei vier!“

Der kleine Fritz: „Mami, ich muss Pippi!“

Queen Mami Merzel: „Heb das linke Bein und piss in die rechte Ecke!“

Der kleine Fritz: „Tut mir leid, aber ich hab schon in die Hose gemacht.“

Queen Mami Merzel: „Macht nichts, Fritzchen, zieh die Hose auf links!“

135. Kalenderblatt 15. 05. 2025

Am 15. 05. 1954 verstarb der luxemburgische Schriftsteller Norbert Jacques. Zu Lebzeiten viel gelesen, vom Kollegen Thomas Mann hoch geschätzt, ist er heute nur noch durch seinen Doktor Mabuse bekannt. Der Roman ‚Mabuse, der Spieler‘ spielt in der Weimarer Republik und weist viele Parallelen zur heutigen Zeit auf. Einige Zitate aus dem Roman:

‚Wir sind in einer Zeit geistiger und seelischer Epidemien, Europa ist eine Filzlaus. Einer kriecht dem anderen ins Fell. Alle die Filzläuse, die Schmarotzer, die Stinker, die Heimlichen, die Hautjucker.‘ ‚Er hatte sich unterhalb der Organisation des Staates einen Staat gegründet mit Gesetzen, die er allein ausgab.‘ ‚Politische Wahlen sind zu benützen … wenn Wahlgang etwa durch Entfernung der abgegebenen Stimmzettel an verschiedenen Orten ungültig gemacht wird …‘ ‚Es müssen Mittel gefunden werden, die Börsennotierungen unsicher und fragwürdig zu machen.‘ ‚Allgemeine Unzuverlässigkeit ist durch systematische Falschmeldungen immer zu erzwingen.‘ ‚Aber er hatte im Testament Mabuses die Anweisung gefunden, die Welt mit Seuchen heimzusuchen.‘

134. Kalenderblatt 14. 05. 2025

Eigentlich hat er ja keinen Platz in diesem Kalender verdient. Eventuell als abschreckendes Beispiel: Böhmermann, ein geiferndes Froschmaul, das die Blüten seines schizophrenen Innenlebens ungeniert der Öffentlichkeit preisgibt. Ein geistiger Bankrotteur, der beständig Zeugnis wider sich selbst ablegt. Ein Berufsathlet der Lästerzunge, der einem intellektuell niederschwelligem Publikum geistig verrottete Nahrung auf der Mistgabel serviert und das auch noch als Satire verkauft.

Das schon seit Langem mit dem Stigma degenerationis behaftete ZDF bietet ihm den Friedhof, auf dem er seine belanglosen Witzkrepierer beerdigen kann. Er sollte anstelle von Mundpupsern im Fernsehstudio besser hinten einen Wind streichen lassen, denn sein Arschloch ist – verglichen mit seinem Mund – sicher die anständigere Öffnung.

Meint Kommissar Zaungast

133. Kalenderblatt 13. 05. 2025

Zaungasts Ratschläge an Politiker. Der Weg zum politischen Erfolg, zu Mehrheiten, zu höheren Beliebtheitswerten, zu persönlicher Ausstrahlung et cetera.

Denken, planen und handeln Sie in Zyklen. Legen Sie den Focus vor allem auf den Mondzyklus. Werden Sie mondsüchtig in konstruktivem Sinne! Holen Sie sich den Mond in ihr Schlafzimmer. Setzen Sie sich dem Mondlicht aus, wann immer es Ihnen möglich ist. Baden Sie Ihre Seele in seinem milden Licht! Klettern Sie dabei ruhig auf Ihren Dachfirst. Belegen Sie vorher sicherheitshalber einen Kurs in Schwindelfreiheit und Equilibristik. Fürchten Sie nicht das Gespött der Leute, Ihrer Nachbarn oder Ihres politischen Gegners beispielsweise. Ignorieren Sie einfach den Spott und fahren Sie fort, auf dem Dach Ihres Hauses im Mondlicht zu baden.

Scheuen Sie sich auch nicht, den Mond wie ein Coyote anzuheulen. Der Mond gibt Ihnen derartige Liebesbezeugungen auf mannigfache Weise zurück. Sie müssen das nicht glauben, aber versuchen Sie es und lassen Sie sich von den Resultaten überzeugen. Verfahren Sie in dieser Weise sowohl bei Vollmond, als auch bei Halb- und Neumond. Entdecken und begreifen Sie die Unterschiede und ziehen Sie daraus persönliche, unpersönliche sowie überpersönliche Schlussfolgerungen. Vermeiden Sie hingegen reine Mutmaßungen. Verbiegen Sie das krumme Fragezeichen der Hypothese zur lotrechten Lanze und spießen Sie damit den Kern der Erkenntnis auf. Das wird Ihnen gelingen sobald Sie den Mond vollständig unter Ihre psychische Herrschaft gebracht haben.

Holen Sie sich Miniaturmonde, kleine Holzmonde in Ihr Schlafzimmer. Hängen Sie einige davon an ihre Zimmerdecke, an die Lampe, ins Fenster. Tragen Sie einen davon an einer Kette um Ihren Hals. Holz ist in jedem Fall geeigneter als Kunststoff oder andere Materialien. Wenn Sie eines Nachts bemerken sollten, dass Ihre Holzmonde zu leuchten beginnen und Scharen von Nachtfaltern anlocken, dann ist ihre psychische Herrschaft über den Mond und damit Ihr politischer Erfolg greifbar nahe.

Falls Sie einen Totenkopfschwärmer anlocken, haben Sie etwas falsch gemacht und sollten schon mal Ihr Testament machen!

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