Aus einer Pressekonferenz eines Erzkanzlers. Eine groteske Huldigung für einen narzistischen Gockel.
Herr Lüg vom westdeutschen Rundfunk bitte! „Sie sehen einfach fantastisch aus, Herr Erzkanzler. Aus welchem Jungbrunnen schöpfen Sie Ihr Wasser?“ – „Das, Herr Lüg, soll mein persönliches Geheimnis bleiben, das einzige Geheimnis, das ich vor dem Wähler habe.“
Herr Trug vom Deutschlandfunk bitte! „Herr Erzkanzler, wie gelingt es Ihnen immer wieder, den Menschen die Großartigkeit Ihres politischen Wirkens zu vermitteln?“ – „Durch Aufrichtigkeit, Herr Trug. Ja, durch Ehrlichkeit und Bescheidenheit.“
Frau Lobelei vom Norddeutschen Rundfunk bitte! „Herr Erzkanzler, wie heißt Ihr Hund und was frisst er zum Frühstück?“ – „Eine sehr interessante Frage, Frau Lobelei. Es ist eine Hündin, sie heißt Merzilein und bekommt zum Frühstück Rinderfilet, Rebhuhn, Fasan, getrüffelte Pastete und Kaviar.“
Herr Link vom Bayrischen Rundfunk bitte! „Herr Erzkanzler, Sie glauben, die 500 Millionen Entwicklungshilfe für die Mamaloi und ihre Voodoo-Priester sind gut angelegt?“ – „Sicher, Herr Link, so ersparen wir uns unter Umständen ein AFD-Verbotsverfahren.“
Frau Liebling vom Eulenspiegel bitte! „Die Historiker und Dichter künftiger Zeiten werden Ihr segensreiches Wirken preisen, Herr Erzkanzler. Erfüllt Sie das mit Stolz oder Genugtuung?“ – „Nein, Frau Liebling, jede Form von Narzissmus liegt mir absolut fern, aber seien Sie versichert, dass ich mir über meine Bedeutung im Klaren bin.“