Monat: März 2025 (Seite 1 von 2)

71. Kalenderblatt 12. 03. 2025

Staatlich gelenkte Aktivisten stürmten an einem 12. März das Museum der eingemotteten Illusionen konservativer Devotionalien, um die Wirtschaftswunderzigarre Ludwig Erhards zu rauben und sie wieder unter Dampf zu setzen. Der zuständige Minister, ein wirtschaftspolitischer Däumling, wurde beauftragt, das Zeremoniell in Szene zu setzen.

Lange Zeit aber rauchten nur die Köpfe der an der Wiedererweckung Beteiligten, die von fruchtloser Gedankenarbeit erschöpft, das Qualmen anfingen. Dann endlich zeigten sich schwache Rauchzeichen, die aus der Zigarre aufstiegen und sich zu Buchstaben formierten, zu einem mehr oder weniger deutlichen SOS. Die Wirtschaftswunderzigarre schien ihre Bankrotterklärung liefern zu wollen. Die Verantwortlichen standen vor einem Rätsel.

Kommissar Zaungast gelang es aber, dieses Rätsel zu lösen, indem er die von linker Seite okkupierte, vermeintliche Wirtschaftswunderzigarre als den vergammelten Stumpen von Fidel Castros sozialistischer Havanna-Zigarre entlarvte.

70. Kalenderblatt 11. 03. 2025

Aus Kommissar Zaungasts Sprichwörter-Schatztruhe:

Lügen haben kurze Beine, diese aber stecken häufig in Siebenmeilen-Stiefeln.

Nichts wird so kalt serviert wie der heiße Brei.

Stille Wasser, trübe Tassen, die sind schal.

Wie man in den Wald hineinruft, so verwelkt an den Bäumen das Laub.

Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht. Wer dreimal lügt, dem leiht man immerhin sein Ohr. Wer zehnmal lügt, dem stimmt man bedenkenlos zu. Wer tausendmal lügt, dem leistet man seinen unverbrüchlichen Treueschwur.

Des Pudels Kern ist oft nichts anderes als des Köters Stoffwechselprodukt.

Nach dem Stuhlgang ist vor dem Stuhlgang.

69. Kalenderblatt 10. 03. 2025

Am 10. März des Jahres 1658 verstarb Pierre du Moulin, Autor des sakral skurrilen Werkes ‚Anatomie der Messe‘. Er hat sich zweifellos ein Blatt in diesem satirischen Kalender verdient. Seine Gedanken kreisten zum Beispiel um die existenzielle Frage, ob ein Kastrierter zum Priester ordiniert werden dürfte. Dabei kam Pierre du Moulin zu der logischen Schlussfolgerung: Ja, aber nur wenn er die fehlenden Teile in pulverisierter Form bei sich trägt.

68. Kalenderblatt 09. 03. 2025

Zaungast singt ein Märzenlied. Zu singen auf die Melodie von ‚Im Märzen der Bauer die Rösslein anspannt‘

Im Märzen der Friedrich die Wähler betrügt. Seht wie er sich windet und heuchelt und lügt.

Als Ampel Trabanten so kommt er uns vor, und Schulden, Migranten, die lotst er durch’s Tor.

Im lauesten Märzlüftchen fällt er schon um, und Wähler und Freunde verkauft er für dumm.

Die Zunge gespalten, das Hirn ausgedörrt, ja, hat er die Zeichen der Zeit nicht gehört.

An die linken Genossen schmust er sich heran, ihm scheint alles recht, was zur Macht leiten kann.

Er buckelt und schmeichelt, wirft sich in den Staub, offeriert alte Werte den Linken zum Raub.

Im Märzen der Friedrich die Wähler betrügt. Seht wie er sich windet und heuchelt und lügt.

67. Kalenderblatt 08. 03. 2025

Es soll da eine Spezies neunmalkluger Menschen geben, die sich in jegliche noch so komplizierte Sachverhalte, in jede noch so komplexe Thematik einarbeiten können, ohne sich deren Studium gewidmet zu haben. Heute halten sie einen Vortrag über die Streichquartette Josef Haydns, morgen referieren sie über die andalusische Pferdezucht, übermorgen belehren sie uns über die Brutpflege der Blattschneiderameisen, und am Tag darauf über das ökologisch ökonomisch günstigste Verfahren zur Gewinnung von Pomeranzenblütenwasser.

Übertragen wir das auf den Sport, so bewerben diese Neunmalklugen sich für den Posten eines Eishockeytrainers, wechseln von da zu den Dressurreitern und von dort weiter zu den Synchronschwimmerinnen.

Der Leser hat es erraten, Zaungast meint das Bäumchen wechsle dich Spiel der Politiker, die nach Belieben von einem Ressort ins andere wechseln, ohne über Kenntnisse der jeweiligen Materie zu verfügen. Bald schachern sie wieder um ihre Posten. Wer letztendlich in diesem Verteilungskampf reüssieren wird, das bestimmen Parteibuch und Quote, niemals aber die Eignung.

65. Kalenderblatt 06. 03. 2025

Die Merzorgel ist erfunden, und wie es sich so schickt … natürlich im März. Sie dreht sich in atemberaubender Geschwindigkeit um sich selbst, ändert ihre Richtung so schnell wie eine Schwebfliege ihre Flugrichtung und spuckt die Penunzen heraus, schneller als die Sterntaler vom Himmel fallen können. Die neue Wunderwaffe gegen das Wohl künftiger Generationen. Entwickelt im Schwarzen Loch, dem Schwarzen Loch in einer Zwielichtampel, das Sinn verschlingend ihrer Majestät, der Idiotie, zu Kreuze kriecht.

64. Kalenderblatt 05. 03. 2025

Aschermittwoch. Die Freudenfeuer des Närrischen sind vorerst erloschen, nun wartet man auf den nächsten Narrenstreich, die Osterfeuer, in denen Millionen kleiner Tiere, vor allem Insekten und Spinnen, den Tod finden.

Verkatert blickt der Narr heute in die sich auftuende Ödnis des Aschermittwochs, wo die Nüchternheit mehrwöchigen Fastens wartet, die im Karfreitag gipfelt.

So mancher Geck glaubte vielleicht, sich an den Karnevalstagen beim närrischen Balzen einen Goldfisch geangelt zu haben, der sich am Morgen des Aschermittwochs als ein schnöder Hering entpuppt. Und sein Heringsfrühstück muss er sich auch noch mit dem Kater teilen.

Am heutigen Aschermittwoch wollen wir auch noch des Geburtstages P. D. Ouspenskys gedenken, der am 05. 03. 1878. seine irdische Reise angetreten hatte. Ouspensky war Schriftsteller und Philosoph, Vertreter einer mehr magisch esoterisch angehauchten Philosophie. Er teilte die Menschen in drei Kategorien ein: Haushälter, Vagabunden und Verrückte. Zitat Ouspensky: „Und ein Verrückter ist ein Mensch, dem es am gewöhnlichen Verstand mangelt; er kann ein Staatsmann oder ein Professor sein. Verrückte haben falsche Werte. Wenn sie daher versuchen, die Treppe zu ersteigen, fallen sie nur hinunter und brechen sich das Genick.“ Er muss die Staatsmänner des 21. Jahrhunderts bereits vorausschauend im Blick gehabt haben.

63. Kalenderblatt 04. 03. 2025

Zum tieferen Verständnis der grünen Ideologie und ihres Niedergangs.

März 2025. Schlechte Zeiten für die Bewohner des Grünen Hauses, eigentlich nur noch eine marode Hütte. Sie wollen woke und bunt sein, ein wenig weltmännisch exotisch, die deutschen Grünen. Doch sie sind und bleiben Kartoffeln. Kommissar Zaungast gereicht die Kartoffel zur Ehre, den deutschen Grünen aber gereicht sie nicht zur Ehre, sie sind nämlich gar keine erdigen, kernigen Kartoffeln, sie sind degenerierte Kartoffel:innen.

Ihrem sich selbst zugesprochenen Rang nach sind sie Kartoffel:innen, ihren intellektuellen Fähigkeiten nach sind sie Erbs:innen, klein und grün. Und schlimmer noch: Sie sind alle aus ihrer Schote gefallen und kullern nun orientierungslos und planlos umher.

62. Kalenderblatt 03. 03. 2025

Rosenmontag. Kulminationspunkt der sogenannten fünften Jahreszeit. Die Aristokratie der Albernheit gibt sich die Ehre und promeniert im Narrengewand durch die Straßen der Städte und Dörfer. Auch Unbedarfte schließen sich an und nehmen die Geckenpos(s)e ein. Demnach stehen auf der einen Seite die Narren aus Veranlagung, die Kreuzritter wahren Humors. Dem entgegen steht der Profilierungsdrang der vielen Trittbrettfahrer, Politiker und Prominenten, die das Narrenschiff entern wollen, ohne wirklich im Fahrwasser des Humors zu segeln. Deren Lustigkeit entspringt dem Anbiederungsbestreben an das Volk, dem Bierglas oder der Schnapsflasche. Aber das Bier aus den zahlreichen Bierbrunnen ist zumeist gepanscht, abgestanden und schal und erfüllt nicht einmal die Kriterien für eine Biersuppe. Da gönnt man sich doch lieber den einen oder anderen Schluck aus der Schnapsbuddel. Und so schlittert die apollinische Ausgangshaltung vieler Menschen schnell ins Dionysische und von da ins Gewalttätige hinein, und manchmal in eine fünftägige Sauforgie.

Doch drohend steht die Sichel des muselmanischen Halbmondes am Himmel närrischer Ausgelassenheit. Und kaum jemand möchte, dass der nächste Karnevalshit lautet: Ich hört‘ ein Sichlein rauschen.

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