Monat: Januar 2025 (Seite 1 von 4)

31. Kalenderblatt 31. 01. 2025

Eigentlich sollte dieser Kalender dem Skurrilen, der Abstrusität eher lustiger Art gewidmet sein. Doch aus aktuellem Anlass sieht sich Kommissar Zaungast genötigt, noch einmal Stellung zu beziehen gegen:

Omas gegen Rechts. Graue, langohrige, willfährige Schandmähren, die mithelfen, einen grünen Karren mit verfaultem jungem Gemüse in den Sumpf der Idiotie zu ziehen, mit einem geifernden irren Kutscher auf dem Bock.

Die Kirchen. Diese Trachtenvereine sollten sich besser den Karnevals-Gesellschaften anschließen, anstatt sich das grüne Meinungsgewand umzuhängen.

Das grüne Tarnnetz. Unter welchem sich das Monster Faschismus duckt und seiner Wiederkunft in neuem Gewand harrt. Es wird bereits wieder, wie vor circa hundert Jahren, zum Straßenkampf aufgerufen.

Häuptling Rote Socke. Der Sagamore von Ignoranz und Dummheit. Ein kapitales Exemplar eines geistigen Bankrotteurs. Ein Schlangenzahn, Vorkämpfer und Wegbereiter tendenziösen Unsinns.

Die Erzkanzlerin. Meisterin des Aussitzens. Die rotgrün befiederte Glucke, die all die faulen Eier zur Reife gebracht hat, die nun das Land verheeren.

Der Lauterbacher. Gerichtspathologische Witzfigur. Schwadroneur im Genre verlogener Unlauterkeit. Autist im Genre Wahrheitsfindung.

30. Kalenderblatt 30. 01. 2025

30. Januar, ein Tag an welchem sich Kommissar Zaungast als Exorzist betätigte.

Dass Kommissar Zaungast den Teufel schon einmal erfolgreich bekämpft hatte (siehe Zaungast und der Kosmokrator), das hatte sich auch in klerikalen Kreisen herumgesprochen. Und auch Kurienkardinal Vinzenz von Pillepoppen, der Großmeister der Exorzisten, hatte davon Kenntnis erlangt. In einem besonders schwierigen Fall wandte sich dieser Kardinal an Kommissar Zaungast. Er kam als Landstreicher verkleidet zum Kommissar, um ihm sein Dilemma darzulegen. Ein Dämon namens Zinsblech von Spittler hatte sich eines Mädchens namens Rosel bemächtigt, das ständig eine merkwürdige Formel vor sich hin plapperte: „Spittler kommt zu Fittler, Fittler kommt zu Pittler, Pittler kommt zu Mittler, Mittler kommt zu Hitler.“

Zaungast sprach die Gegenformel: „Mosel kommt zu Zosel, Zosel kommt zu Losel, Losel kommt zu Gosel, Gosel kommt zu Rosel, Rosel sitzt auf’m Pott.“ Daraufhin ließ Rosel einen langgezogenen Wind streichen. Zaungast schnüffelte und behauptete dann: „Das ist seine Duftmarke, die Duftmarke des Dämons. Ich habe ihn genötigt, hinten herauszufahren, er hätte sicher lieber den unanständigen Weg genommen, denn die unanständigste Körperöffnung eines Menschen ist zweifellos sein Mund.“

29. Kalenderblatt 29. 01. 2025

Zaungasts Rätselkrimi. An einem 29. Januar ging ein Notruf aus dem Altenpflegeheim Methusalem 3 bei der Polizei ein. Ein Bewohner mit stark ausgeprägter Sehschwäche hatte beim Mittagessen seinen Tischnachbarn, der ein knolliges, großlöchriges Riechorgan als äußersten Vorposten im Gesicht trug, angegriffen und schwer verletzt. Der Angreifer hatte seinem Opfer Remoulade auf die Nase geschmiert und dann mehrfach mit einer Gabel da hineingestochen, weil er die Nase als eine Kartoffel ansah. Dann vermählte sich wie so oft der Horror mit der Komik, als sich nämlich ein Wurm aus der verletzten Nase herauswand. Der Gabelstecher aber verschied wenige Minuten später auf mysteriöse Weise noch am Mittagstisch, was Kommissar Zaungast und die Mordkommission auf den Plan rief.

Beim Eintreffen im Pflegeheim bot sich Zaungast das folgende Szenario dar: Der Mann mit der zerstochenen, blutenden Nase, der tote Angreifer zusammen-gesackt auf seinem Stuhl, die Stirn auf dem Eßtisch, und einen mit einer Sicherheitsnadel aufgespießten Wurm. Nach der später erfolgten Obduktion sollte sich herausstellen, dass der Mann an einem geplatzten Aneurysma im Thoraxbereich gestorben war. Zaungasts Diagnose lautete: Mord!

Zaungast stellte nur zwei Fragen, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen. Wie lautet der Name des Opfers? Antwort: Knolle! Wie lautet der Name des Gabel-stechers? Antwort: Kolo Rado!

Des Rätsels Lösung ist sicher nicht einfach und ebenso abstrus wie die ganze Geschichte.

28. Kalenderblatt 28. 01. 2025

Kommissar Zaungast sieht sich heute veranlasst, erneut zu aktuellen Ereignissen Stellung zu beziehen.

Morgen oder spätestens Freitag soll sich also entscheiden, ob Friedrich – nennen wir ihn den Gernegroßen, denn Größe sollte er erst noch zeigen – ob also Friedrich der Gernegroße die abweisende Mauer der Unvernunft um eine weitere Lage Steine aufstockt, oder ob er den hackwütigen Mauerspechten endlich freien Schnabel lässt.

Die lachenden und feixenden Grünspechte, die immer mehr der intellektuellen Bleichsucht verfallen, werden ja gerade in den sozialen Netzwerken arg gerupft. Aber ein Grünspecht, der in der politischen Landschaft Federn lässt, fällt zweifellos unter die Rubrik ‚Gute Nachricht‘.

Oberhäuptling ‚Grüne Hand‘, der grüne Messias der Idiotie, ein aufgeblasener Winzling mit inhaltsleerer rednerischer Emphase, ein grüner Kretin, schwingt die Hetzpeitsche über den Köpfen seiner Gefolgsleute. Sein Medienadjutant, der Jahrmarktsbuden-Gehirnakrobat Böh … wie heißt der Mann … , ein Schlammscheißer übelster Provenienz, sekundiert ihm im durch Zwangsgebühren finanzierten ÖRR. Die Rattenmeute dieses Rattenfängers, das ist das stumpfgeistige Jungvolk, die Fackelträger der Analkultur, die im Strampelanzug ihrer Infantilität durch die Städte marodieren und gegen Rechts gerichtete Parolen skandieren. Diese haben den Tiefststand politischer Kultur zweifellos neu ausgelotet.

Egal, was morgen oder am Freitag passieren wird, keine Bange, die künftige Generation der Mauerspechte wird schon irgendwann flügge werden und die Schnäbel wetzen.

27. Kalenderblatt 27. 01. 2025

Tag der Verhaftung eines perversen Killers durch Kommissar Zaungast. Eines Killers, der einen hungernden Bettler mit einer Schweinshaxe niedergestreckt hat und sie ihm so tief in den Hals stopfte, dass er daran erstickte, nachdem der Mörder seinem Opfer zuvor noch eine Nasenklammer verpasst hatte.

26. Kalenderblatt 26. 01. 2025

In der Gerüchteküche dampfen die Töpfe, klappern die Deckel, wenn auch nicht koordiniert. Und auch die Schwaden, die den Töpfen entschweben, riechen alle unterschiedlich. Wo pendelt sich der Wendehals Friedrich des Gernegroßen letztendlich ein? Das wird die große Frage sein, die kommende Woche zur Beantwortung ansteht.

25. Kalenderblatt 25. 01. 2025

Tag der offenen Tür im Grünen Haus

Das Grüne Haus war ein großes, quadratisches, mehrgeschossiges Gebäude. Hinter der grünen Fassade verbarg sich ein Gruselkabinett cäsarischen Größenwahns, sodomistischer und pädophiler Verirrungen, mit dem ganzen Prunk, der ganzen Dekadenz des im Abstieg begriffenen alten Roms. In sinn- und zwecklosem Tun schufteten Kinder und Sexsklaven im Dienste grüner Utopien und Verirrungen Tag und Nacht im Grünen Haus, bekamen ausschließlich vegane Kost verabreicht und als Nachtisch eine Droge nach Wahl. Und manchmal gab es einen Stiel ohne Eis.

Mehr dazu gibt es demnächst in der Kriminalgroteske ‚Zaungast und die Herrschaft der Ampelaner‘ zu lesen.

24. Kalenderblatt 24. 01. 2025

Am 24. Januar 1776 wurde der Dichter, Musiker und Maler E.T.A. Hoffmann geboren. Wer, wenn nicht Hoffmann hätte einen Platz in diesem Kalender des Skurrilen verdient!? Denn für Hoffmann existierte neben der realen Welt noch eine weitere Welt, ein Reich des Skurrilen, des Grotesken, in welche er seine Geschichten, seine Charaktere ansiedelte. Aber auch er selbst lebte teilweise in dieser Welt, bezeichnete sich als Spalanzanische Fledermaus (siehe 12. Kalenderblatt). Aber nicht nur die Spalanzanischen Fledermäuse, auch der Urdarbrunnen bzw. die Urdarquelle gehört dieser geheimnisvollen Welt an.

Aus der Urdarquelle schöpft man, in Hoffmanns eigenen Worten: „die wunderbare, aus der tiefsten Anschauung der Natur geborene Kraft des Gedankens, seinen eigenen ironischen Doppelgänger zu machen, an dessen seltsamlichen Faxen er die seinigen und – ich will das freche Wort beibehalten – die Faxen des ganzen Seins hienieden erkennt und sich daran ergötzt.“ Als Maler hatte er sich – wen wundert es – der Karikatur verschrieben.

Neben der Urdarquelle, die die hoffmannsche Fantasie speiste, gab es noch eine weitere Quelle, die mitverantwortlich dafür war, dass sich das Rad seiner Fantasie schneller drehte. Das war der Alkohol, dem er ausgiebig zusprach. Zu Hoffmanns Ehrentag passt dann auch, dass man heute, am 24. Januar, den Tag der Bierdose feiert. Ohne Scherz, in Teilen der USA zelebriert man heute den Beer Can Appreciation Day.

23. Kalenderblatt 23. 01. 2025

Auszug aus einem Brief Kommissar Zaungasts an den Scherzkanzler, den mit dem Buddha-Grinsen, dem Nachfolger der Erzkanzlerin. (In Briefen an höher gestellte Personen oder Behörden befleissigte sich Kommissar Zaungast eines geschraubten Stils, den er selbst als ‚den Achat stelzen‘ bezeichnete.)

Scherzkanzlerische Exzellenz, leihet mir endlich ein horchsam Ohr. Tragt endlich Sorge, dass nicht das Land der Willkür muselmanischer Fremdlinge anheimgegeben wird. Übel geziemt es sich für diese, unserer Heimat über Gebühr ihre Anwesenheit aufzunötigen. Verweigert ihnen endlich das Übermaß an fürsorgender Obacht, und sucht Euch der Unbilden, die jene uns verursachen, alsbaldigst zu entledigen. Regentschaftet endlich in wohlweislicher Um- und Weitsicht. Lasst nicht Gutmenschgejaule noch Pfaffengewinsel Kriterien Eurer Entscheidungshoheit werden. Ein Vorschlag, der, so ich leider gewiss bin, Eures herrschaftlichen Wohlwollens ermangeln wird.

22. Kalenderblatt 22. 01. 2025

Die Schnecke ohne Kopf. (siehe 18. Kalenderblatt)

Der Morgen eines 22. Januars, ein Morgen unseligen Erwachens, brachte es an den Tag. Der Morgen kam im grauen Nebelgewand, dem Brautschleier des Grauens. Zwei große runde, leuchtende Augen bohrten sich durch den Nebel. Es waren die Scheinwerfer eines Busses, prall gefüllt mit einer Fleischmasse dicht an dicht stehender Menschen, eine auf Rädern rollende Menschenwurst mit einer Pelle aus Glas und Metall. Es waren zumeist Kinder und Jugendliche, die sich im Bus drängten, Kinder auf ihrem Weg zu einer jener staatlichen, kommunalen oder privaten Verblödungsanstalten, die sich Schulen nannten.

Es schien unerklärlich, warum der Bus plötzlich ungebremst in die Zapfsäulen einer Tankstelle hineinraste. Er ging sofort in Flammen auf. Der Fahrer und 66 Schülerinnen und Schüler starben. Auf den letzten Metern des Weges, den der Bus genommen hatte, fand man eine eklige Schmierschicht, die den Asphalt verschleimt hatte. Die Laboruntersuchungen ergaben, dass es sich bei der Substanz um Schneckenschleim handelte. Das Verderben hatte sich in die Stadt eingeschneckt. Kommissar Zaungast und Herr Schwanz setzten daraufhin ihre Spürnasen auf die Fährte der Schnecke ohne Kopf.

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