Wirtschaftsbestiarium

Aus dem Waffenarsenal der Bestien: Die Süßholzraspel

Sie zerraspelt das Holz, aus dem die Lügen geschnitzt sind, in die wohldosierten Portionen der Schmeichelei.

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Aus der Requisitenkiste der Bestien: Die weiße Weste

Ein wichtiges Utensil aus der Requisitenkammer des Schönfärbers. Eine fast perfekte Tarn- und Schutzweste. Die Soutane der Scheinheiligkeit. Das Bettlaken für den ruhenden inneren Schweinehund. Die undurchsichtige Schale für den maroden Kern.

Pfau

Er ist ein Hochstapler und dazu eitel, als hätte er das Rad erfunden. Mehr scheinen als sein, das ist seine Strategie. Er schützt Wissen vor, wo doch nur Rhetorik und Sophistik sind, er redet von seinen Erfahrungen und meint damit seine belanglosen Abenteuer.

In eigens für die Bedürfnisse der Pfauen eingerichteten, mehr oder weniger öffentlichen Pfauenschauen, den sogenannten Talkshows, spreizt er seine Federn und buhlt um die Aufmerksamkeit und Bewunderung derer, die noch dümmer sind als er.

Der Pfau flirtet gern mit allen Arten von Spiegeln, nur nicht mit dem Eulenspiegel.

Haben auch Sie sich schon mal über den Amtsschimmel geärgert, der Ihnen auf Behördenfluren in die Ohren gewiehert hat? Oder über Kredithai und Bundesadler, die Ihnen die „Mäuse“ aus der Tasche ziehen? Oder über den Bären, der Ihnen die Börsensuppe versalzen hat? Kennen Sie jemanden, der schon einmal unter dem Pantoffel eines Hausdrachens gestanden hat? Oder hat die Warteschlange Ihre Geduld über Gebühr strapaziert? Wie oft sind Sie oder Ihre Freunde und Bekannten schon der Intrigenspinne auf den Leim gegangen, und was ist mit der Laus, die Ihnen hin und wieder mal über die Leber läuft?

Von diesen und ähnlichen Biestern handelt ein demnächst erscheinendes, lehrreiches kleines Diktionär. Es portraitiert symbolisierte Bestien aus unserem Alltag und Wirtschaftsleben auf amüsante Art und Weise und gibt Ratschläge, wie man sich gegen deren Angriffe wappnet.

In loser Folge werden auf dieser Seite einige Beispiele aus diesem hervorrragenden Bestiarium erscheinen. Fangen wir gleich an mit dem

Windhund.

Vorn heult er mit dem Wind und hinten stinkt er dagegen an. Er ist mit allen Wassern gewaschen, nur nicht mit Weihwasser. Man sollte ihm also kein Vertrauen entgegen bringen, da er launisch und unberechenbar ist wie der Wind, von welchem er seinen Namen entlehnt hat. Sein bevorzugtes Terrain ist zweifellos der Politsumpf.