Schlagwort: Lichtenberg

264. Kalenderblatt 21. 09. 2025

Das heutige Wort zum Sonntag überlassen wir Georg Christoph Lichtenberg:

„Kein Fürst wird jemals den Wert eines Mannes durch seine Gunst bestimmen, denn es ist ein Schluß, der nicht auf eine einzige Erfahrung etwa gegründet ist, daß ein Regent meistens ein schlechter Mann ist. Und dieses sind die Obersten unter den Menschen, wie kann es denn in der Welt nur erträglich hergehen, wenn ein Narr der Herr von allen ist, der keine Oberen erkennt als seine Dummheit, seine Caprice, seine Huren. Wenn doch die Welt einmal erwachte!“

„Wo Freiheit zu denken ist, da bewegt man sich mit einer Leichtigkeit in seinem Zirkel, wo Gedanken-Zwang ist, da kommen auch die erlaubten mit einer scheuen Miene hervor.“

Es gibt 100 Witzige gegen einen, der Verstand hat, ist ein wahrer Satz, womit sich mancher witzlose Dummkopf beruhigt, der bedenken sollte, wenn das nicht zuviel von einem Dummkopf gefordert heißt, daß es wieder 100 Leute, die weder Witz noch Verstand haben, gegen einen gebe, der Witz hat.“

182. Kalenderblatt 01. 07. 2025

Aus gegebenem Anlass kommt heute mal wieder eine andere Stimme als die des Kommissars zu Wort. Georg Christoph Lichtenberg, Satiriker, Aphoristiker, und Naturwissenschaftler, wurde am ersten Juli 1742 geboren. Im Folgenden einige seiner zahlreichen Aphorismen aus den ‚Sudelbüchern‘, die teilweise auch auf unsere heutige Zeit Bezug nehmen könnten:

„Das Land, in welchem ‚ehrliche Haut‘ und ‚unschuldiger Tropf Schimpfwörter sind und ‚anführen‘ soviel als betrügen.“

„Alles wohlklingend und alles erlogen.“

„Sagt, ist noch ein Land außer Deutschland, wo man die Nase eher rümpfen lernt als putzen?“

Die meisten haben selten mehr Licht im Kopf, als gerade nötig ist zu sehen, dass sie nichts darin haben.

Die Franzosen versprachen in den adoptierten Ländern Bruderliebe, sie schränkten sich aber am Ende bloß auf Schwesterliebe ein.

Er schliff immer an sich und wurde am Ende stumpf, ehe er scharf war.

55. Kalenderblatt 24. 02. 2025

Am 24. Februar 1799 verstarb Georg Christoph Lichtenberg, Naturwissenschaftler und Schriftsteller, der vor allem durch seine ‚Sudelbücher‘ bekannt wurde, in welchen er seine Aphorismen gesammelt hat, von denen viele gut in diesen Kalender passen. Einige dieser Sinnsprüche scheinen bis in unsere heutige Zeit zu weisen. Im Folgenden einige Beispiele:

Zu den deutschen Politikern: „Kein Wort im Evangelio ist mehr in unseren Tagen befolgt worden als das: Werdet wie die Kindlein.“ Oder: „Alles wohlklingend und alles erlogen.“

Zum grünen Sektenwesen: „Der religiöse und System-Despotismus ist der fürchterlichste unter allen.“

Zum ÖRR: „Nicht die Lügen, sondern die sehr feinen falschen Bemerkungen sind es, die die Läuterung der Wahrheit aufhalten.“

Zur künftigen Bundesregierung: „Neue Blicke durch die alten Löcher.“

Zur inflationären Vergabe von Doktor-Titeln: „Könnten nicht die Titul Magister, Doktor pp zu Taufnamen erhoben werden?“

Zu Deutschland: „Sagt, ist noch ein Land außer Deutschland, wo man die Nase eher rümpfen lernt als putzen?“

© 2025 Kommissar Zaungast

Theme von Anders NorénHoch ↑