Zaungast reiste gestern vom Paderborner Hauptbahnhof gen Süden. Zug-Ankunft an Gleis 2, fünfzehn Minuten Verspätung. Toilette defekt. Migranten ohne gültige Fahrausweise. Keine Messerattacke! Aber Geisterbahnfahrt! Mitten durch den Galgenwald. 200 Meter hohe Galgen links und rechts der Bahnstrecke. Wiederauflage der Todesurteile. Dafür stehen sie. Die Galgen. Denkt Zaungast. Todesurteil für den deutschen Wald, Todesurteil für eine intakte Natur. Todesurteil für bauliche Ästhetik, Todesurteil für vorgeblich geschützte Vögel, Todesurteil für den allgemeinen Wohlstand, Todesurteil für energiepolitische Vernunft, Todesurteil für … Betriebsstörung! Bei der Bahn. Die Galgen funktionieren wie geölt. Liefern Überschüsse an Strom, der nicht gebraucht wird. Wenn der Wind weht. Liefern keinen Strom, wo er doch gebraucht wird. Wenn der Wind nicht weht.

Zu düster, zu pessimistisch? Na gut, hier noch ein Witz ohne Pointe. Das sind nämlich die besten: ER stand gelangweilt, gegen den Uhrzeigersinn, an der Poststation und wartete auf Niemand. Eine rechte Gerade zuckte IHM aus der Schulter und landete auf der Kinnspitze eines Niemand. Niemand war da. Das war sein Pech. Des einen Pech ist des anderen Glück. So schonte ER seine Fingerknöchel, weil er Niemand traf. „Das nächste Mal nehme ich aber einen Teppichklopfer“, sagte ER. Das Blöken einer Kuh mit Nierenkolik ließ IHN jedoch kalt.