275. Kalenderblatt 02. 10. 2025

Ich habe mich gestern der Folter einer ‚Stefan Raab Show‘ unterzogen. Eine U-IQ 50 Party bei RTL, der Brutstätte des Stumpfsinns. Blödelei auf niedrigstem Niveau zur besten Sendezeit. Denn Unterhaltung mag man so etwas nicht nennen.

Unser eigentliches Thema aber ist heute, passend zur Einführung dieser neuen Patientenakte, das Digitalisieren: Dem Amtsschimmel die Zügel schießen lassen. Betonköpfen Flexibilität verschaffen. Macht und Einfluss zementieren. Überwachung und Kontrolle intensivieren. Persönliche Rechte und individuelle Freiheiten amputieren. Privatsphären ignorieren. Bargeld und andere Symbole der Freiheit eliminieren.

Zitiert aus ‚Fletcher’s kleines Wirtschaftsbestiarium‘ unter der Rubrik ‚Strategisches‘, erschienen im Wolfgang Hager Verlag.

274. Kalenderblatt 01. 10. 2025

Aus Kommissar Zaungasts Lebensweisheiten

Wer anderen eine Grube gräbt, der sollte möglichst tief graben.

Wer keine Steine hat, der sollte auch nicht den ersten Stein werfen.

Kommt Zeit, kommt Unrat.

Marmor, Stein und Eisen bricht, aber Fritzens Mauer nicht.

Die mit den Wölfen heulen, die mit den Eseln schreien, die mit den Hähnen krähen und den Hühnern gackern … Nicht mit den Engeln werden sie dereinst singen … nein … mit den Fischen werden sie schweigen.

Durst und Hass sind die wirkmächtigsten und erfolgreichsten ‚Influencer‘.

Jedes Paradies hat seine Schlange, doch nicht jedes Paradies hat seinen Schlangenbeschwörer.

Neues vom Fußballgott alias Spielteufel: Schinderella, die Schindmähre des Torjägers und Elfmeterschinders Schinderassa Bum, trieb Schindluder mit ihrer Gesundheit. Schinderella hatte sich einen Husten eingehalst. Schinderassa Bum glaubte, dass sie sein Pech abhustete, und wollte, dass sie auf dem Schindanger landete. Seine Fans aber erhoben lautstarken Protest. Sie sangen: Schinderella Baby, reit mit uns ins Wunderland. Schinderassa Bum musste sich ihren Forderungen unterwerfen. Zwei Tage vor seinem nächsten Spiel erhielt er einen mysteriösen Brief: ‚Ich bin der Spielteufel, der Spielvogel, der Unglücksrabe. Ein Elfmeter kostet tausend Piepen. Du wirst weitere Elfer verschießen, wenn du nicht zahlst!‘

Dies könnte eine unendliche Geschichte werden …

273. Kalenderblatt 30. 09. 2025

Seit Tagen nun schon ist der Himmel grau hier in Oberbayern. Mausgrau, staubgrau, nadelstreifenanzuggrau, nachtssindallekatzengrau. Ja, es ist eine Grisaille. Eine graue Woche lang. Grauslich! Zudem herrscht Flaute. Weder Sonne noch Windräder liefern Energie. Ein dreifach donnerndes Hurra auf die Energiewende!

Auf dem Weg der alltäglichen Besorgungen begegnet dir ein Kind. Ein kleines Mädchen mit pechschwarzen Haaren, an der Hand seiner Mutter. Im Gesicht ein aufgewecktes, verzauberndes Lächeln. Ihre Augen strahlen dich an wie eine lang vermisste Sonne. Sie sagt freundlich „Hallo.“ Und so konnte tatsächlich ein Lächeln Einzug halten in diesen grauslichen, pessimistischen Kalender eines eingefleischten Zynikers. Das Lächeln eines Kindes, ein freundliches Wort, eine aufmunternde Geste; das sind die kleinen Dinge, die deinen Alltag verschönern, die dein Leben bereichern können. Nein, es sind sogar die großen Dinge, und sie sind wertvoller als ein gemästetes Bankkonto oder eine Luxuskarre.

Und sogar der Himmel erscheint dir plötzlich im Perlgrau, dem Adelsgrau unter all den Graus.

272. Kalenderblatt 29.09. 2025

Der heutige Beitrag kommt mit einem Tag Verspätung. Er ist einem der bedeutendsten deutschsprachigen Satiriker gewidmet: Oskar Panizza, der am 28. September 1921 verstarb. Im Folgenden nun eine Theater- bzw. Musik-Kritik von Oskar Panizza, wo sich der Leser nicht nur über die Rechtschreibung wundern wird.

„… das schreit ja Alles gegen den Himmel der Aestetik hinauf! Himmel! es stinkt in diesem Theater, und in allen diesen Samt-Kißen der letztnächtige Schweis, und jetzt noch diese Korsett-Annonsen mit Wallfisch-Einlagen … die ganze Vorstellung kann mir jetzt gestohlen werden … welche Heiserkeit in diesen Akkorden, welche Stimmbandlähmung in diesen Hilferufen, welche Ausgeschrieenheit in diesen Holzbläsern! … Da ist Alles versengt, Alles verbrant, da ist nur noch Asche, nur noch trokner Asfalt und bituminöses Herzklopfen … Gott, welches Aas komt denn da herein? – Welches Aas will denn da jetzt in’s Parkett? – Wir stehen beim Tot eines Helden, und dieses Aas komt vielleicht von irgend einem Five-o’clock-tea, wo es sich von allen Hern abküßen ließ, und will hier ruhig weiterfahren – Alles steht auf! – Es ist zum Opern-Glas-Hinunterschmeißen! … Pst! … Pst … Ja, setzen Sie sich! – Diese koloßale Ungezogenheit! – Diese ganz auserdimensjonale Unverschämtheit!“

271. Kalenderblatt 28. 09. 2025

Letzte Woche hatten wir G. Chr. Lichtenberg das Wort zum Sonntag erteilt. Heute soll es an den österreichischen Satiriker Karl Kraus gehen.

„Lichtenberg gräbt tiefer als irgendeiner, aber er kommt nicht wieder hinauf. Er redet unter der Erde. Nur wer selbst tief gräbt, hört ihn.“

„Das Geheimnis des Agitators ist, sich so dumm zu machen wie seine Zuhörer sind, damit sie glauben, sie seien so gescheit wie er.“

„Witzigkeit ist manchmal Witzarmut, die ohne Hemmung sprudelt.“ Anmerkung von Kommissar Zaungast: Böhmermann und Konsorten und all die ‚Comedians‘ sind lebendige Beweise für diese These.

„Warum schreibt mancher? Weil er nicht genug Charakter hat, nicht zu schreiben.“

„Keinen Gedanken haben und ihn ausdrücken können – das macht den Journalisten. Die Journalisten sagen: Ohne uns gäb’s keine Kultur! Die Maden sagen: Ohne uns gäb’s keinen Leichnam.“

„Wenn dir etwas gestohlen wurde, geh nicht zur Polizei, die das nicht interessiert, und nicht zum Psychologen, den daran nur das eine interessiert, daß eigentlich du etwas gestohlen hast.“

270. Kalenderblatt 27. 09. 2025

Zaungasts Gedicht zum Wochenende. Der Gewalt und der Antifa gewidmet.

Gewalt marschiert mit festem Schritt, zieht eine breite Spur

und Hass und Dummheit ziehen mit, leisten den Treueschwur.

„Links zwo drei vier, links zwo drei vier“ schmettert die Gewalt,

„die Antifa, die Antifa erfüllt mich mit Gehalt.“

„Links zwo drei vier, links zwo drei vier, wohlauf mit frischem Mut,

die Antifa, die Antifa, Gewalt von links ist gut.“

Gewalt von links im Sauseschritt zieht eine breite Spur,

und Hass und Dummheit ziehen mit, leisten den Treueschwur.

269. Kalenderblatt 26. 09. 2025

Bei Bosch schlägt es dreizehn! Dreizehntausend Stellen werden eingestampft! Erneut kracht es im Gebälk des als Energiewende titulierten wirtschaftspolitischen Luftschlosses. Es wird nicht das letzte Mal sein. Und irgendwann werden die Balken brechen.

In deutschen Landen schlägt es Mitternacht! Es ist zappenduster! Zwei weitere Zementsäck*innen zur Zementierung einer rot-grünen Diktatur hat das Parlament in die geheiligten Hallen der Justiz gekarrt. Die Feme wirft ihre Schatten bis in die Gegenwart. Eine der Kandidatinnen ist zwar die Graue Maus, aber wie in ‚Fletcher’s kleinem Wirtschaftsbestiarium‘ (ISBN 978-3-903443-45-7) nachzulesen ist, ist eine Graue Maus wenig vertrauenerweckend.

Graue Maus. Ein unscheinbarer, doch keinesfalls zu unterschätzender Nager, der sich den Tarnanstrich des anonymen Graus angelegt hat, um so heimlich und ungestört an den Fundamenten, den Grundfesten seiner Widersacher knabbern zu können. Die Graue Maus möchte gern unerkannt bleiben, weil sie zumeist Böses im Schilde führt. Darum auch liebt sie so sehr die Anonymität ihres Graus. Bei der Grauen Eminenz handelt es sich um ein besonders kapitales Exemplar der Grauen Maus, das im Verein mit der Intrigenspinne die Fäden im Hintergrund zieht.

268. Kalenderblatt 25. 09. 2025

Das linksdrehend rotierende Juristen-Karussell soll am heutigen Donnerstag mit neuem Personal, Inquisitor*innen besetzt werden und dann so richtig Fahrt aufnehmen. Die Parteiergreifung zu Gunsten linksradikaler Gruppierungen soll es richten, dass die unliebsame Opposition endlich kaltgestellt werden kann. Die Feme möchte heute ihr Richtfest feiern. Finden sich in den Reihen der CDU/CSU genug Aufrechte, dies zusammen mit der AFD zu verhindern, oder tauchen auch sie ab in die langen Schatten von Merzens Duckmäusertum?

Neues vom Fußballgott: Der Fußballgott alias Spielvogel hat sich umbenannt in Spielteufel. Näheres über seine teuflischen Pläne demnächst in diesem Kalender.

267. Kalenderblatt 24. 09. 2025

Einschnecken, entspannen, gedulden! Die Servicewelt der Deutschen Bahn. Kommissar Zaungast empfiehlt, eine Bahn-Lotterie ins Leben zu rufen, um der finanziellen Misere der Bahn beizukommen. Dabei wetten die Spielteilnehmer auf Pünktlichkeit bzw. Unpünktlichkeit. Aus dem Tagesfahrplan der Deutschen Bahn wähle man sich zehn Fernzüge aus, die pünktlich ihren Zielbahnhof erreichen. Bei zehn Richtigen bekommt der Tipper eine Million Euro. Das Risiko für die Bahn, die Million auszahlen zu müssen, geht gegen Null. Dann abgestuft weitere Gewinnränge bis etwa zu fünf Richtigen, wo es einen Freifahrtschein im Fernverkehr gibt. In wenigen Jahren wäre die Bahn dann saniert. Nur sollte hin und wieder mal wenigstens einer von zehn Zügen pünktlich sein, sonst bricht auch dieses System schnell zusammen.

Gestern habe ich Folgendes erlebt bei einer Reise mit der Deutschen Bahn von Paderborn nach München. Erste Durchsage am Bahnhof Paderborn: „Der ICE nach München, Abfahrt 10:49, heute 50 Minuten später. Grund ist ein Feuerwehreinsatz auf der Strecke.“ Zweite Durchsage: „Der ICE nach München, Abfahrt 10:49, heute etwa 50 Minuten später, Grund sind Bauarbeiten auf der Strecke.“ Eine weitere Durchsage, von der ich nicht betroffen war: „Der Regionalexpress nach Münster, Abfahrt 10:59, heute 20 Minuten später, Grund ist eine defekte Weiche.“ Der Zug nach München kam dann tatsächlich mit ’nur‘ 50 Minuten Verspätung in Paderborn an. Kurz vor Kassel wurde den staunenden Fahrgästen mitgeteilt, dass der Zug heute nur bis Nürnberg fährt. Zwei Durchsagen am Bahnhof Nürnberg: „Der ICE nach München auf Gleis neun, heute 55 Minuten später, ICE nach Wien heute 70 Minuten später. Grund ist ein Feuerwehreinsatz auf der Strecke.“ Treffender kann man das Chaos in diesem Land kaum beschreiben.

266. Kalenderblatt 23. 09. 2025

Ich sah und hörte gestern in einem Ausschnitt bei NIUS: Himmler, ein Fembote der rot-grünen Weltbeglücker. Er ergoß sich in Jeremiaden über die Kritik an seinem längst obsoleten Sender. Welch ein erbärmlicher Defraudant, ein Drecksfetzen. Und seine Quotenhennen saßen da und begackerten ihn mit Beifall. Andersdenkende aber werden von Himmler und seinen Krautjunkern weggemobbt.

Hierzu passend ein Porträt aus ‚Fletcher’s kleines Wirtschaftsbestiarium‘: Der Mobbs. Mops in der veralteten Schreibweise. Ein fieser Zeitgenosse, der eine Hetzjagd der besonderen Art veranstaltet und sein Opfer dabei zu einem Wechsel seiner Stellung, seines Wohnortes oder auch zur totalen Aufgabe, zur bedingungslosen Kapitulation zu treiben sucht. In Extremfällen bis in die Verzweiflungstat eines Suizids. Kläffen, knurren, stänkern, stinken, ans Bein pinkeln, daraus besteht im Wesentlichen das Verhaltensrepertoire der Möbbse. Ein Verhalten, das unter dem sinnigen Begriff mobben zusammengefasst wird.

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