321. Kalenderblatt 17. 11. 2025

Heute findet das entscheidende Länderspiel zur WM-Qualifikation statt. Früher war es mal ein Fest für die ganze Familie, so ein Länderspiel, zu dem Verwandte, Nachbarn und Freunde eingeladen wurden; wo Bier, Kaffee, Kuchen und so weiter gereicht wurde und bei jedem Tor ein Schnaps.

Bei der heutigen Länderspielschwemme, bei dem Überangebot an Fußball überhaupt, eher etwas Alltägliches. Für die Spieler zudem eine lästige Pflichtübung, bei der es wenig zu verdienen, aber viel zu verlieren gibt. Reiner Almosenfußball im Gegensatz zum Kick um die Millionen in den nationalen und internationalen Ligen.

Früher waren nach einem Spiel gegen Luxemburg oder der Slowakei alle Schnapstrinker besoffen. Das kann heute nicht mehr passieren. Und so leistet der Sport einen weiteren Beitrag für die Volksgesundheit.

320. Kalenderblatt 16. 11. 2025

Das Wort zum Sonntag geben wir heute ab an Friedrich Schlegel, deutscher Philosoph und Schriftsteller.

„Das Nichtverstehen kommt meistens gar nicht vom Mangel an Verstande, sondern vom Mangel an Sinn.“

„Die Narrheit ist bloß dadurch von der Tollheit verschieden, daß sie willkürlich ist wie die Dummheit. Soll dieser Unterschied nicht gelten, so ist’s sehr ungerecht, einige Narren einzusperren, während man andere ihr Glück machen läßt. Beide sind dann nur dem Grade, nicht der Art nach verschieden.“

„Man soll Witz haben, aber nicht haben wollen, sonst entsteht Witzelei, Alexandrinischer Stil in Witz.“

„Wie viel Autoren gibts wohl unter den Schriftstellern? Autor heißt Urheber.“

„Es ist unmöglich, jemanden ein Ärgernis zu geben, wenn er’s nicht nehmen will.“

Den letzten Satz mögen sich Politiker auf die Fahnen schreiben, die wegen vermeintlicher Beleidigungen Anzeigen gegen die Bürger erstatten.

Meint Kommissar Zaungast.

319. Kalenderblatt 15. 11. 2025

Länderspielpause

Was ist Dantes Hölle schon gegen die Hölle der Abstinenz, der Länderspielpause!? Ein ganzes langes Wochenende ohne den ‚richtigen‘, den Liga-Fußball, müssen die Fans schon wieder ertragen. In früheren Jahren war so ein Länderspiel ein Festtag, etwa im Range von Fronleichnam oder Maria Himmelfahrt; WM-Spiele, namentlich Endspiele, konkurierten gar mit Weihnachten. Die Familie versammelte sich vor dem Fernseher mit Bier, Bockwurst und Kartoffelsalat oder Chips. Manchmal kamen auch noch die lieben Nachbarn dazu.

Heute herrscht Totensonntagsstimmung nicht nur bei den Fans, was man leicht an den Minen der Spieler ablesen kann, wenn sie sich spreizbeinig in Reih und Glied zum Abnudeln der Nationalhymne aufstellen. Wo sie dann augenscheinlich Flüche oder Beschwörungsformeln zerkauen, während die Ehrengäste in der Vip-Loge mediengerecht Patriotismus heucheln. Ein Patriotismus, der sich allerdings auf die untere Gesichtshälfte beschränkt.

Nun wurden auch noch die Farben Schwarz-Rot-Gold im DFB-Logo gegen dreimal Grün ausgetauscht. ‚Grün, grün, grün sind alle meine Kleider‘ könnte als neue Hymne herhalten, denn Text und Melodie der alten Hymne stammen ja von alten weißen Männern! Und die Sichel könnte demnächst nicht nur in den Straßen und Parks unserer Städte rauschen, sondern auch auf dem Fußballplatz, um den Benzinrasenmäher zu ersetzen. Schafe, Ziegen etc. eignen sich weniger, wegen der anfallenden Stoffwechselprodukte, die sie ja nun einmal produzieren. Oder sollte man nicht besser gleich Filz auslegen, auf dass sich die Läuse aus der DFB-Funktionärsriege auch heimisch fühlen können? Überdies könnte man mit Hilfe von Flutlicht und XXL-Rasensprengern wunderbare Regenbögen erzeugen, denn andere Fans als die Fußballfans, nämlich die Schlagerfans, wussten schon im 20. Jahrhundert: ‚Küsse unterm Regenbogen, die bringen Glück‘. Und was für Küsse gilt, gilt sicher auch für Füße.

Hinweis: Auch in diesem Jahr gibt es ab dem ersten Dezember wieder einen zaunga(r)stigen Adventskalender!

318. Kalenderblatt 14. 11. 2025

Rauchzeichen aus Brüssel! Wie ein drohendes Ausrufungszeichen steigt eine schwarze Rauchsäule aus dem Augiasstall EU in den europäischen Himmel. Die nichtsnutzigste aller nichtsnutzigen Behörden plant in ihrem ans Groteske kratzenden Größenwahn, die Gründung eines eigenen Geheimdienstes. Der Krake wächst ein weiterer Arm, um in die Privatsphäre der Bürger hinein zu tentakeln, die alles erstickende Bürokratie wird also weiter aufgebläht. Die allmächtige Präsidentin gurrt zwar wie eine Friedenstaube, doch ihr Schnabel ist krumm gewachsen. Überwachung, Einschüchterung, Verfolgung sind alleiniger Sinn und Zweck dieser geplanten Institution schieren Irrsinns. Klaftertief spannt sich die Kluft zwischen dem hehren Anspruch der Gründer eines vereinigten Europas und der irrwitzigen Realität, wo die den Bürgern in Aussicht gestellte Produktivität in schierer Destruktivität verpufft. Die Sturmorgel der Regulierungs- und Kontrollwut in der Brüsseler Kathedrale der Ursulinerinnen ächzt, stöhnt und heult aus allen Pfeifen. Wo bleibt der Erlöser mit der Abrissbirne und setzt diesem Wahnsinn endlich ein Ende!?

317. Kalenderblatt 13. 11. 2025

Aus Kommissar Zaungasts Aphorismen-Schatz

Mag der Blick in den Spiegel auch Wohlgefallen auslösen, sobald du dich aber unter die Lupe nimmst, muss es dich grausen.

Grotesk wie ein Tobsuchtsanfall im Zeitraffer …

Die Gehirne einiger zeitgenössischer Politiker sollten nach deren Tod für die Pathologie konserviert werden, zu Studienzwecken, um das Elend künftiger Generationen minimieren zu können.

Die Polizei warb einmal mit dem Slogan ‚Die Polizei, dein Freund und Helfer‘, die Bahn mit ‚Alle reden über das Wetter, wir nicht. Die Bahn fährt immer.‘

Die Politik scheint eine haarige Angelegenheit zu sein, die Haare, welche die Politiker auf den Zähnen haben, landen bei uns in der Suppe.

Der ‚Mächtige‘, ob nun aus der Politik, der Wirtschaft oder der Hochfinanz, ist der Gegenpol des Asozialen, der sich ebenfalls außerhalb der Gesellschaft positioniert hat. Sie wähnen sich so fern voneinander und sind sich doch so nah.

Die Regierung agitiert durch NGOs als außerparlamentarische Opposition gegen die parlamentarische Opposition. Eine irre Geschichte, die sich Franz Kafka nicht abstruser hätte ausdenken können.

316. Kalenderblatt 12. 11. 2025

Er abderisierte in A (abderisieren: albern reden), flennte und fanatisierte in F und droht in D, ohne jene Akkordfolge explizit zu benennen, die er verbieten wollte. Diese Musik sei des Teufels, sagte er.

„Das A steht für Anarchist, das F steht für Faschist, und das D steht für den Dämon“, sagte er. Seine Rede geriet zu einem Fiasko für ihn. Hinterher sah er sich einem Shitstorm von Vorwürfen, Beleidigungen und Anfeindungen ausgesetzt, die in der Unterstellung gipfelten, er habe sich seines Amtes als würdig erwiesen.

War gestern nicht was mit Merz? Egal, den können wir eh vergessen. Hoffentlich feiert er nicht auch noch seinen 71. im Kanzleramt!

315. Kalenderblatt 11. 11. 2025

In den Karnevalshochburgen feiert man den Auftakt zur ‚fünften Jahrezeit‘. Hat Bundespräsident Steinmeier sich um ein paar Tage vertan und ist zu früh in die Bütt gestiegen?

Jedem, der Ohren hat zu hören, dürfte hinlänglich bekannt sein, dass Politiker bisweilen artikulierten Schwachsinn von sich geben. Aber Steinmeier gelang es, den Irrsinn einer ganzen Legislaturperiode in eine einzige Rede zu packen. Wenn es denn wenigstens ’nur‘ Schwachsinn gewesen wäre. Doch seine Hetzrede gegen die demokratisch gewählte Opposition ging bis an den Rand des Geiferns, camoufliert durch einen weinerlichen Grundton. Der Nucleus seines Sermons lautet: Nur ein toter AFDler ist ein guter AFDler, in Anlehnung an den alten Siedlerspruch aus dem amerikanischen Westen ‚Nur ein toter Indianer ist ein guter Indianer‘. Die Demokratie ist schon seit Langem geschändet, okkupiert von linken Volksfrontkämpfern und Steinmeier verortet sich als deren spiritueller Führer. Und seinen wilden Horden galt auch der versteckte Aufruf zur Gewalt gegen die Opposition und deren Unterstützer. Der Bundespräsident ist aber nur die Spitze des Eisbergs. Überall im Lande bekleiden bestenfalls hausbackene Politheinis sowie Juristen Ämter, die nicht an ihre Kragenweite angepasst sind.

Wie kann ein Mann wie Herr Steinmeier weiter das höchste Amt im Staat besudeln? Es ist eine unbegreifliche Schande. Wieder ein neuer Tiefpunkt in der politischen Kultur Deutschlands. Und diejenigen, die ihm während seiner Rede applaudierten, machten sich allein dadurch die Hände schmutzig.

Meint Kommissar Zaungast

314. Kalenderblatt 10. 11. 2025

Das Kroko und die Groko 1. Teil

Ein Krokodil in preussischer Generalsuniform und einer Sioux-Federhaube auf dem Kopf, lag grinsend in seinem Teich und lauerte auf Beute. Der Teich war trüb aber nicht tief, so wie viele Politiker und Intellektuelle, die Tiefe vortäuschen aber nur Schlamm aufrühren. Ein Christdemokrat näherte sich dem Teich. Hinkend. Er schleppte das rechte Bein nach. Er sah die vermeintliche Tiefe des Teiches und nahm sie gleich für bare Münze, er sah aber nicht das Krokodil. Den Federschmuck hielt er für einen Schwan, denn das Krokodil flötete eine Melodie aus ‚Schwanensee‘. Die Echse verfügte über das Talent der Sirenen aus der griechischen Sage. Das Krokodil hatte den Rachen aufgesperrt. Der Rachen war rot, der Schwanz der Echse grün. Es fraß den Christdemokraten mit Haut und Haaren.

313. Kalenderblatt 09. 11. 2025

Auf mehrfachen Wunsch zur Abwechslung mal wieder ein paar positive Gedanken in diesem Kalender. Dazu erteilen wir Nicolas Gomez Davila das Wort zum Sonntag.

„Die Vollkommenheit dessen, den wir lieben, sind keine Fiktionen der Liebe. Lieben ist im Gegenteil das Privileg, eine Vollkommenheit zu bemerken, die anderen Augen unsichtbar bleibt.“

„Weisheit beschränkt sich darauf, Gott nicht lehren zu wollen, wie man die Dinge zu tun hat.“

„In seiner äußersten Einsamkeit nimmt der Mensch erneut die Berührung unsterblicher Flügel wahr.“

„Gott ist der Name des einzigen Rätsels, dessen Entschlüsselung keine Enttäuschung wäre.“

„Menschliche Würde ist, was man sich erwirbt, indem man im Namen einer Norm gegen sich selbst kämpft. Was nicht von einem Konflikt herrührt ist animalisch oder göttlich.“

„Gott ist der Begriff, mit dem wir dem Universum mitteilen, daß es nicht alles ist.“

„Die moderne Welt kritisiert jene mit Bitterkeit, die ‚dem Leben den Rücken zukehren‘. Als ob man mit Sicherheit wissen könnte, daß dem Leben den Rücken zukehren nicht bedeutet, das Gesicht dem Licht zuzuwenden.“

312. Kalenderblatt 08. 11. 2025

Mit einem großen Troß von Nichtsnutzen fliegt er zum Klimagipfel nach Brasilien, wo sich Vertreter anarchistischer, karnevalistischer, sadistisch-masochistischer, psychopathischer und apokalyptischer Regierungen ein Stelldichein geben. Der Flug dorthin dauert länger als der Aufenthalt dort. Ein ökologisch-ökonomisches Husarenstück!

Die Rede ist vom Don Quichotte der deutschen Christdemokratie, dem Ritter von der traurigen Gestalt, dem Ordonanzoffizier des Narren, der in Deutschland heimlich regiert. Auf der internationalen Bühne spielt er den Vorreiter und Herrenreiter, daheim pflegt er den Krebsgang.

Auf der Konferenz holen sie nun längst abgenudelte Phrasen aus dem Plusquamperfekt und werfen sie mit grellem Licht in die Zukunft. Ein Salbadern müßiger Salondebatten, geführt von Dilettanten und Propheten der Apokalypse.

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