Als der Gralshüter des Trugs, der Chef der am strengsten bewachten Internierungsanstalt dieser Erde, dessen Identität wir nicht preisgeben dürfen, an einem 25. April Kommissar Zaungast seine Aufwartung machte, um ihn um Beistand in einer äußerst heiklen Angelegenheit zu bitten, da führte Zaungast gerade höchst tiefgründige, wenn auch mehr monologisierende Zwiesprache mit seinem Tresor.
„Wo gibt es einen sichereren Platz auf dieser Welt, als in dieser rechteckigen Höhlung, die mich hier so sphinxhaft anlächelt. Denn selbst der Mann mit der roten Jacke, das Kontrabass spielende Känguru und die singende Puderquaste sind hier sicher verwahrt. Das ist schon kein Perfektionismus mehr, das ist schiere Perfektomanie.“
„Großartig, Herr Kommissar“, sprach der Gralshüter des Trugs spontan seinen Beifall aus, „ich sehe, Sie sind mein Mann, meine und unser aller Rettung.“
Zaungast wandte sich um. „Wer sind Sie? Worum geht es?“
Der Mann stellte sich vor und breitete sein Dilemma vor Kommissar Zaungast aus: „Aus unserem streng bewachten Gehege der Illusionen ist eine Idee entflohen. Doch niemand kann mit Bestimmtheit sagen, um welche Idee es sich dabei handelt. Sie werden verstehen, dass dies der Supergau ist, allein deswegen, weil der bloße Schein in geistiger Hinsicht stets als gefährlicher einzustufen ist, als die unumstößliche Gewissheit. An den Auswirkungen der Idee auf das Leben, auf die Natur, auf die Menschheit sowie auf den weiteren Verlauf der Weltgeschichte, wird man vielleicht später Rückschlüsse ziehen können auf die Identität der Idee, falls wir ihr nicht vorher habhaft werden. Deswegen ist es essentiell, die Idee so bald als möglich dingfest zu machen.“
Fortsetzung folgt
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