23. 06. 1959, Todestag von Boris Vian, Romancier, Satiriker und Jazzmusiker, der auch ein Meister des Absurden war. Deshalb soll auch er in diesem Kalender zu Wort kommen:

‚Mond und Knoppel standen Wache vor dem Eingang des Ministeriums für Profite und Pleiten. „Hier kommt niemand vorbei“, sagte Mond.‘

‚Der Zug fuhr ab, und die dadurch ausgelöste atmosphärische Verschiebung drückte den Assistenten gegen die übelriechenden Latrinen, wo zwei Araber mit großen Messern Politik beredeten.‘

‚Ein Klopfen an der Tür. Ich öffnete und sah die Bewohnerin von oben, die in großer Trauer vor mir stand. „Meine sieben Kinder sind ertrunken“, sagte sie zu mir. „Nur die beiden ältesten atmen noch, weil ihnen das Wasser nur bis zum Kinn reicht. Aber wenn der Klempner noch bei Ihnen zu tun hat … Ich will Ihnen keine Ungelegenheiten bereiten …“ Sie schien aus der Seine zu kommen.‘

Holländer konnte er wohl nicht besonders leiden: ‚Die Holländer, alles Scheißkerle, halbe boches, nur noch arschkriecherischer, wenn sie was von dir wollen, und so knickerig, das kann man sich nicht vorstellen … diese Holländer sind wie die Hunde, kein Schamgefühl, und Sensibilität nur ab Tritt in den Arsch.‘

Kommissar Zaungast fallen ganz spontan mehrere Völker ein, die er in diesen Textpassagen an die Stelle der Holländer gesetzt hätte.