Wir befinden uns in der dritten Dekade des April. Die Spargelzeit beginnt. Gourmets schlürfen sich die mit Bitterstoffen gesättigten weißen und grünen Stangen genüsslich hinein, wo es den meisten Kindern den Mund verziehen würde. Ein jeder wird sich eingestehen, dass er als Erwachsener schlechter sieht, schlechter hört, schlechter memoriert … als die Kinder. Man könnte die Aufzählung nach Belieben fortsetzen. Alles wird mit der Zeit eben schlechter, nichts wird besser. Was aber den Geschmackssinn angeht, behaupten die Erwachsenen, dass er nicht schlechter ist, sondern nur anders als bei Kindern. So schlürfen sie ihren essigsauren Wein, den sie als trocken etikettieren, kippen sich ihr hopfig-bitteres Bier hinter die Kiemen und lutschen das bittere Gemüse, das aus der Erde wächst.

Oder ist es auch seine steil aufragende phallische Struktur, die den Spargel so beliebt macht?