Die Schnecke ohne Kopf. (siehe 18. Kalenderblatt)
Der Morgen eines 22. Januars, ein Morgen unseligen Erwachens, brachte es an den Tag. Der Morgen kam im grauen Nebelgewand, dem Brautschleier des Grauens. Zwei große runde, leuchtende Augen bohrten sich durch den Nebel. Es waren die Scheinwerfer eines Busses, prall gefüllt mit einer Fleischmasse dicht an dicht stehender Menschen, eine auf Rädern rollende Menschenwurst mit einer Pelle aus Glas und Metall. Es waren zumeist Kinder und Jugendliche, die sich im Bus drängten, Kinder auf ihrem Weg zu einer jener staatlichen, kommunalen oder privaten Verblödungsanstalten, die sich Schulen nannten.
Es schien unerklärlich, warum der Bus plötzlich ungebremst in die Zapfsäulen einer Tankstelle hineinraste. Er ging sofort in Flammen auf. Der Fahrer und 66 Schülerinnen und Schüler starben. Auf den letzten Metern des Weges, den der Bus genommen hatte, fand man eine eklige Schmierschicht, die den Asphalt verschleimt hatte. Die Laboruntersuchungen ergaben, dass es sich bei der Substanz um Schneckenschleim handelte. Das Verderben hatte sich in die Stadt eingeschneckt. Kommissar Zaungast und Herr Schwanz setzten daraufhin ihre Spürnasen auf die Fährte der Schnecke ohne Kopf.
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