Kommissar Zaungast stand in dem Ruf, es selbst mit dem Teufel aufzunehmen. Dieser Ruf führte eines Tages, es war an einem 9. Januar, Zaungast konnte sich genau erinnern; dieser Ruf führte also einen Mann zu ihm, dessen psychische Stabilität ganz augenscheinlich auf tönernen Füßen stand.
„Wo drückt denn der Schuh, Meister?“ erkundigte sich Zaungast.
„Herr Kommissar, ich werde beschattet.“
Kaum hatte der Mann diese Worte geäußert, da floss ein Schatten unter der Türritze hindurch, der die Konturen eines Menschen erahnen ließ.
„Da, schauen Sie, Herr Kommissar, der Satan“, sagte der Besucher mit zittriger Stimme.
Der Kommissar aber schien die Gelassenheit selbst. Er öffnete eine Schublade seines Schreibtisches und kramte ein Glasfläschchen mit einer klaren Flüssigkeit daraus hervor.
„Was ist es, Weihwasser?“ fragte der Besucher, in dessen Gesichtszüge der Zweifel seine Spurrillen eingefurcht hatte.
„Pomeranzenblütenwasser, das probate Mittel gegen Teufel und Dämonen“, entgegnete Zaungast und sprengte ein paar Tropfen davon auf den Schatten. „Keine Sorge“, sagte er dann. Es ist nicht der Satan, es ist lediglich ein Dämon. Äh, wie heißen Sie, Meister?“
„Isermann.“
„Wer ist Ihr nächster Nachbar, Isermann?“
„King Kong Haldenwong.“
„Aha, der Schattan Haldenwong. Es ist sein Schatten, sein Dämon. Die Gegenmaßnahmen, die ich hier nun für Sie notiere, die müssen Sie in den nächsten Tagen anwenden, dann sind Sie Ihr Problem los, und der Schatten des Wahnsinns wird sich auf King Kong Haldenwong legen.“
Zaungast kritzelte ein paar Zeilen auf ein Blatt Papier und überreichte es Isermann. Ob und wie Zaungasts Anleitung eine Wirkung entfalten konnte, das erfahren wir am 11. Januar an dieser Stelle.
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